Bald duftet sie wieder, die Linde und lockt mit ihrem verführerischen Duft nicht nur Hummeln und Bienen an. Sie blüht als letzter unserer heimischen Laubbäume, erst wenn ihre Belaubung ganz abgeschlossen ist.
Der Tee aus ihren Blüten kann uns auf vielfältige Art helfen. Bekannt ist er vor allem heiß getrunken als Schwitzkur bei Erkältungen und Fieber. Aber das Schwitzen geht ja zur Zeit von alleine…da ist eher die kühlende Wirkung der Lindenblüten gefragt. Der abgekühlte Tee ist wirklich eine leckere Erfrischung und kann mit Zitrone, Zitronenmelisse, Pfefferminze…ergänzt werden. Er „lindert“ alles, was zu hitzig ist im Körper, besänftigt zu starke Gefühle und aus der Volksheilkunde ist bekannt, dass er auch ein nervöses Herz beruhigen kann. Ein Wasser aus Lindenblüten, noch besser ein Hydrolat, pflegt und beruhigt die Haut. Der Kaltansatz mit Lindenblüten (über Nacht ziehen lassen) beruhigt den Magen. Ganz schnell ist ein „flavored Water“ hergestellt, dabei werden die Lindenblüten einfach mit Wasser übergossen und mit etwas Zitrone abgeschmeckt. Die lindernde Wirkung ist dabei natürlich schwächer, aber es erfrischt und schmeckt sanft und „lindig“.
Wenn Sie Lindenblüten selbst ernten, dann nehmen Sie immer die Flügelblätter, an denen die Blütendolden hängen, dazu, denn auch sie enthalten wohltuende Wirkstoffe. Die beste Erntezeit ist zwischen 16 und 20 Uhr, da ist die Konzentration der ätherischen Öle am höchsten, das kann man auch deutlich am intensiven Duft erkennen. Ideal ist, wenn noch nicht alle Blüten aufgegangen sind. Legen Sie die Blüten schnell zum Trocknen aus, achten Sie auf gute Belüftung und Schatten. Nach 2-3- Tagen können Sie die getrockneten Blüten dann in einer Teedose oder in einem Schraubglas aufbewahren. Und immer, wenn wir uns an der Natur bedienen gilt es achtsam zu ernten und nur so viel, wie Sie in einem Jahr verbrauchen. Denn auch die Bienen wollen sich an den Blüten laben und Lindenblütenhonig ist ein Genuss.
Auch die jungen Blätter der Linde sind eine genussvolle und vitaminreiche Salatzugabe und deshalb hieß sie früher auch Salatbaum. Der Geschmack der Blätter erinnert an Kopfsalat. An den sogenannten Stockausschlägen, die sich meist unten am Stamm befinden, kann am sie bequem ernten, am besten im Frühjahr, eine Handvoll genügt. Nach Johanni (24.6.) kommen nochmal frische Blätter aus den Stockausschlägen, Sie können also noch probieren.
Und letztlich ist die Linde auch ein Ort des geselligen Beisammenseins und der Begegnung… „wo wir uns finden wohl unter Linden zur Abendzeit, da haben wir so manche Stund` gesessen da in froher Rund…“ In und um Wannweil gibt es schöne Linden und bei einigen steht eine Bank, die zum Verweilen einlädt.
(Text: Christine Hack)