Mädesüß steht jetzt in voller Blüte – auf feuchten Wiesen, Fluss- und Moorgebieten. Die federleichten weißen Blüten erinnern an Zuckerwatte und duften nach Bittermandel und Honig. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden in dieser Pflanze entzündungshemmende Salicylate entdeckt und Mädesüß wurde als pflanzliche Schmerzbehandlung in der Volkskunde eingesetzt. Die ca. 60 Jahre später synthetisch hergestellte Acetylsalicylsäure (Asperin) hat sich dann immer mehr durchgesetzt.
In Heilpflanzenbüchern findet sich lange Listen der positiven Eigenschaften von Mädesüß, sie ist u.a. schmerzstillend, schweißtreibend, entgiftend, blutreinigend und entzündungshemmend und wird bei entzündlichen, heißen Zuständen zur Kühlung eingesetzt, eine Lotion aus abgekochten Mädesüß-Blüten lindert z.B. Sonnenbrand. Mädesüß hilft dem Körper bei Übersäuerung und eine Auflage mit abgekühltem Tee lindert entzündete Augenbindehaut. Es ist also nicht verwunderlich, dass diese Pflanze gerade im Sommer wächst, denn sie kann bei Beschwerden durch zu viel Hitze helfen.
Ganz unkompliziert können die Blüten genützt werden, indem sie über Nacht in Flüssigkeiten wie Wasser, Tee, Milch oder Wein eingelegt werden. Mädesüß gibt sein Aroma an die Flüssigkeiten ab – wirklich ein Genuss! Genauso wie aus Holunderblüten kann auch aus den Mädesüß-Blüten ein leckerer Sirup hergestellte werden, der Getränke und Süßspeisen mit Honig-Bittermandel-Geschmack verfeinert.
Und wo finden Sie Mädesüß? Vielleicht bisher wenig beachtet im eigenen Garten…üppig wächst er z.B. im Lautertal ab Gomandingen, falls Sie gleich am Wochenende einen Ausflug dorthin machen, sollten Sie nicht vergessen einen kleinen Korb (mit Tuch darin um die abfallenden Blüten aufzufangen) mitzunehmen.
(Quellen: A. Lingg, Das Heilpflanzenjahr/. Pahlow, Das große Buch der Heilpflanzen)
Text: Christine Hack