Ghee ist Butterreinfett oder geklärte Butter und entsteht durch längeres, sanftes Köcheln von Sauerrahmbutter (Bio). Dabei wird das Eiweiß getrennt (später abgesiebt) und das Wasser herausgeköchelt. Das Ghee ist fertig, wenn kein Geräusch beim sanften Köcheln mehr zu hören ist. Im Video können Sie diesen Prozess verfolgen und Sie werden sehen, dass es wirklich einfach ist, Ghee herzustellen.
Die westliche Ernährungswissenschaft weist immer wieder auf die Bedeutung gesunder Fette hin. Unser Nerven – und Blutbildungssystem, unser Knochenmark, unsere Haut und unsere Schleimhäute – all diese Gewebe benötigen hochwertige Fette, damit sie leistungsfähig sind. Ghee ist ein solches Qualitätsfett. Nach den klassischen Schriften des Ayurveda ist Ghee das beste aller Fette, denn es ist leicht verdaulich, bekömmlich, verbessert den Geschmack und den Nährwert aller Lebensmittel, die damit zubereitet werden und es stärkt das Verdauungsfeuer (Agni).
Ghee ist auch ein wichtiger Unterstützer unseres Immunsystems, denn dies hängt wie wir wissen eng mit unserem Darm zusammen. Für unsere Darmflora ist ein hoher Gehalt an Butyrat (Buttersäure) wichtig, denn unsere „guten“ Darmbakterien brauchen diese Buttersäure.
Ghee gilt auch als Grundlage für ein starkes Nervensystem, ein ausgezeichnetes Gedächtnis und stabile Emotionen. Es ist für alle Menschen zu empfehlen, nur bei trägem Stoffwechsel sollte es etwas zurückhaltender verwendet werden.
Wie verwenden Sie Ghee? Erhitzen Sie 1 EL, fügen die Gewürze dazu (zuerst die Samen, wie z.B. Kreuzkümmel oder Fenchel, dann die gemahlenen Gewürze, kürz anrösten, damit sich das Aroma gut entfaltet. Hitze kontrollieren, damit die Gewürze nicht verbrennen), dann geben Sie das Gemüse (etc.) dazu. Die zarten luftig-leichte Vata-Typen dürfen gerne bei Tisch nochmal 1 EL Ghee auf ihr Essen geben.
Ghee kann hoch erhitzt werden, ohne dass es oxidiert und schädliche, entzündungsfördernde Substanzen bildet.
Ghee gleicht Pitta-Störungen aus, also alle Probleme, die durch zu viel Säure und Hitze (Entzündungen) entstehen, es kann übrigens auch äußerlich bei gereizter Haut angewandt werden. Die ayurvedische Fußmassage wird mit warmem Ghee durchgeführt und ist nicht nur entspannend, sondern leitet auch Hitze aus dem Körper aus (unser Vorstandsmitglied Gisela Bleher ist ausgebildete Fachfrau dafür).
Und neben all diesen Vorzügen schmeckt es einfach unvergleichlich gut! Probieren Sie es aus…
Text: Christine Hack (Ayurveda-Beraterin)